Schwerpunkt Streuner |
Startseite · Tätigkeitsberichte · Katzenvermittlung · Zugelaufen/Entlaufen · Pflegestellen · Patenschaften · Schwerpunkt Streuner · Aufzucht von Katzenbabys · Todesfallen Kippfenster und Co · Tierschicksale · Regenbogenbrücke · Presse · Impressum · E-Mail
Unsere wahren
Sorgenkinder heißen Streuner
Neben den verwaisten
Katzenbabys, verletzten Katzen und Fundtieren, tragen die wahren
Sorgenkinder der Katzenhilfe Bramsche e.V. einen ganz anderen Namen:
Es sind unsere Streuner, die
herrenlosen, wildlebenden Katzen in Bramsche und Umgebung. Ihnen gilt unser Hauptaugenmerk.
Ihnen
zu helfen ist, neben allen anderen Arbeiten, unsere Hauptaufgabe und
Herzensangelegenheit,
denn Streuner leiden.
Seit Jahrhunderten leben verwilderte Hauskatzen
unter uns. Teilweise sind sie unkastriert von Höfen abgewandert oder wurden
von ihren Besitzern ausgesetzt. Sie sind sich selbst überlassen und führen
einen harten Überlebenskampf.
Auf der Suche nach neuem
Lebensraum und Nahrung durchstreifen sie die Reviere anderer Katzen. Nicht
selten kommt es dabei zu Kämpfen,
Verletzungen und Infektionen und nur die wenigsten von ihnen finden ein
neues Zuhause.
Die meisten verwildern und vermehren sich unkontrolliert.
Streuner paaren sich auch oft mit Hauskatzen in der
Umgebung.
Die Stadt Bramsche hat die
Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Hauskatzen zum 01.01.2014
verordnet.
Damit ist jeder Katzenhalter verpflichtet,
sein Tier kastrieren und kennzeichnen zu lassen. Das ist ein Schritt, die
Streunerproblematik zu stoppen, und wurde von der Katzenhilfe Bramsche sehr
begrüßt.
Außerdem helfen
Kennzeichnung und Registrierung dabei, dass die eigene Katze nicht zur
Streunerkatze wird, falls sie den Weg nach Hause mal nicht findet.
Zahlen belegen, dass derzeit nur jede 5.
Katze durch Registrierung zugeordnet werden kann. Die Registrierung ihrer
Katze ist, z. B. bei TASSO e.V., kostenlos.
In Deutschland ist die Katze
das Haustier Nr. 1. Sie haben Namen, heißen Minka, Fritzi oder Püppi und es
geht ihnen gut. Von ihren Besitzern werden sie verwöhnt
und haben ein warmes Plätzchen.
Schätzungsweise aber vegetieren zwei Millionen ihrer
Artgenossen auf deutschen Straßen.
Auch in Bramsche werden die
Streuner kaum wahrgenommen. Sie haben keine Namen.
Schutzlos
sind sie Wind und Wetter ausgeliefert. Oft sind sie ausgemergelt und
schwach. Jeden Tag kämpfen sie ums Überleben. Durch Geburten im Herbst
können die Tiere kaum Reserven aufbauen.
Viele von ihnen gehen qualvoll zu Grunde,
sie verhungern oder erfrieren.
Erschöpft und schwach
Katzen sind schon im Alter
von 5-6 Monaten geschlechtsreif. Kinder kriegen Kinder. Eine Katze kann bis
zu zweimal im Jahr Junge bekommen. Wenn bei
jedem
Wurf nur 3 Babys überleben, die sich ebenfalls vermehren, steigt die Zahl
der Nachkommen von nur einer Katze innerhalb weniger Jahre in die Tausende.
Auf dem Friedhof geboren
Mit
wachsender
Zahl der Streuner
können
sich auch Katzenkrankheiten, wie Katzenschnupfen, Katzenseuche, FIP und
Leukose, eher ausbreiten.
Katzenschnupfen
Das Füttern von herrenlosen
Katzen allein ist keine Lösung.
Durch steigende Geburtenraten
verschlimmert es sogar die Situation.
Das einzig sinnvolle, um die
Überpopulation zu stoppen, ist die Kastration der weiblichen und der
männlichen Tiere.
Kastrierte Einzelgängerin
Sie werden von uns in
Lebendfallen eingefangen, tierärztlich untersucht, wenn nötig
verarztet,
kastriert und gekennzeichnet. Danach werden die Katzen an ihren Lebensort
zurückgebracht.
Eine Streunerkatze ist eine verwilderte Hauskatze.
Sie ist nicht an den Menschen gewöhnt. Würde man sie einfangen und
vermitteln, würde es für das Tier großen Stress bedeuten. Viele laufen
wieder weg.
Wir haben für die kastrierten Tiere
an verschiedenen Stellen Futter- und Schlafplätze eingerichtet.
An diesen Stellen werden sie täglich von
uns versorgt.
Futterstelle der Katzenhilfe Bramsche mit Schlafplätzen
Wenn Sie die Tiere mit einer Futterspende
unterstützen möchten, finden Sie unsere Futtertonnen im Fressnapf, im Grünen
Laden, bei Famila im Getränkemarkt und bei Edeka am Lutterdamm in Bramsche.
Jede Dose Futter zählt und jede Tüte Brekkies hilft.
Gleichzeitig suchen wir
nach weiteren Geschäften, in denen wir
unsere Futterspendenboxen aufstellen dürfen.
Leider ist vielen Menschen
das Leid der herrenlosen Katzen nicht bewusst. Kaum jemand fühlt sich für
diese Tiere verantwortlich. Auch unsere Streuner in Bramsche und Umgebung
haben keine Lobby und für die Kosten der Tiere kommt niemand auf. Derzeit
setzt sich bei uns nur der hiesige Tierschutz
für die notleidenden, herrenlosen Katzen
ein.
Die Katzenhilfe Bramsche hat seit Gründung im
November 2011 bis zum 31.12.2020 insgesamt 580 Katzen kastrieren lassen.
Die Kosten dafür
wurden
ausschließlich durch Mitgliederbeiträge und Spenden gedeckt.
Die einzige, gerechte Lösung für diese Tiere ist,
gemeinsam Verantwortung zu übernehmen:
Nur durch
Unterstützung der Bevölkerung, der Tierärzte und der Stadt kann das Leid der
wildlebenden Katzen nachhaltig gelindert werden.
Dafür setzen wir uns ein.
Fotos: Katzenhilfe
Bramsche
Kastrationsaktionen mit Lebendfallen
Eine unserer Hauptaufgaben ist die Betreuung und
tägliche Versorgung herrenloser Hauskatzen.
Das beinhaltet die Einrichtung von Futterstellen,
Pflege der Schlafhäuschen und die konsequente Kastration aller Tiere, sowie
deren tierärztliche Versorgung.
Tiere an einer
Futterstelle |
Sollten Streunerkatzen kastriert oder
tierärztlich versorgt werden müssen, so sind Fangaktionen notwendig.
Hierbei werden von uns ausschließlich
Lebendfallen aus Draht eingesetzt.
Die Fallen besitzen
einen Trittmechanismus, so dass die Tiere die Falle selbst auslösen, wenn
sie auf die Trittscheibe in der Falle treten.
Zur Falle gelockt, das heißt angefüttert
werden die Tiere von uns mit etwas Fisch oder auch Schinkenwurst. Jede Katze
hat da andere Vorlieben und diese gilt es zuvor herauszufinden.
Wildlebende Katzen sind äußerst vorsichtig
und klug. Deshalb müssen wir bei Fangaktionen immer sehr geduldig sein. So
kann es auch mal eine längere Zeit dauern, bis ein Tier in die Falle geht.
Streuner in einer Lebendfalle |
Wenn wir Tiere einfangen, halten wir uns
immer nur wenige Meter entfernt von der Falle auf und beobachten sie gut.
Niemals wird eine Falle während einer Einfangaktion von uns aufgestellt und
dann aus den Augen gelassen.
Ist eine Katze gefangen, wird die Falle,
damit das Tier sich beruhigt, sofort mit einem Tuch abgedeckt. Wenn möglich,
wird die Katze später in einen kleineren Drahtkasten („Umsetzer“) gelenkt
und darin zum Tierarzt gebracht. Der „Umsetzer“ vereinfacht die Handhabe
beim Transport und beim Tierarzt.
Kastriert, gekennzeichnet und gegen Parasiten
behandelt, wird die Katze beim Tierarzt, noch in Narkose, in eine große
Transportbox gesetzt.
Nach etwa 3 – 4 Stunden wird sie wieder von
uns beim Tierarzt abgeholt und in die Pflegestelle gebracht.
Sie wird in der Box an einem warmen, ruhigen
Platz gestellt und kann sich dann ausruhen. Dabei wird sie beobachtet und
mit Wasser und später auch mit Futter versorgt.
So können wir sehen,
ob die Katze die Operation gut überstanden hat und wieder Appetit bekommt.
Kastrierte Katze zum Ausruhen in
der großen Box
|
Am nächsten oder übernächsten Tag wird die
Katze wieder an ihre Futterstelle bzw. ihren Lebensort gefahren,
freigelassen und dort weiterhin von uns versorgt.
Es gilt immer zu bedenken, dass es sich um
wildlebende scheue Tiere handelt, die sich eingesperrt in Panik befinden.
Man sollte ihnen zu jeder Zeit mit Vorsicht begegnen, damit Einfangaktionen
für Mensch und Tier nicht zur Gefahr werden.